Die Aktien von Nvidia verzeichneten zum Wochenauftakt einen historischen Kurseinbruch: Knapp 17% sind die Titel am Montag gefallen (Schlusskurs: USD 118.58), was die Marktkapitalisierung des US-Tech-Giganten um knapp USD 600 Mrd. schmälerte. Das ist der grösste Tagesverlust, den je ein einzelnes Unternehmen an der US-Börse erlitten hat. Zu den grossen Verlierern zählte auch der Chiphersteller Broadcom (-17.4%), während sich die Papiere des Konkurrenten Qualcomm (-0.5%) vergleichsweise gut geschlagen haben. Der Technologieindex Nasdaq Composite büsste 3.1% ein.
Der Auslöser für die Verkaufswelle liegt in China, genauer in Hangzhou, wo das Start-up-Unternehmen DeepSeek seinen Sitz hat. DeepSeek hat vergangene Woche die neueste Version seines auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Chatbots vorgestellt – DeepSeek R1 –, der gemäss eigenen Angaben mit deutlich weniger Chips auskommt als Konkurrenzmodelle, aber eine vergleichbare Leistung erbringt.
DeepSeek positioniert sich damit nicht nur als Alternative zu den heute meistgenutzten Chatbots wie ChatGTP (OpenAI), Gemini (Alphabet) oder Claude (Anthropic), sondern lässt auch Zweifel daran aufkommen, ob sich die Milliardeninvestitionen, die insbesondere die US-Tech-Giganten in die Entwicklung von KI stecken, auszahlen werden. So haben die führenden amerikanischen Tech-Konzerne im vergangenen Jahr rund USD 224 Mrd. in KI investiert, berichtet die Financial Times und bezieht sich dabei auf eine Studie der Grossbank UBS.
Bei Nutzerinnen und Nutzer stösst die neue KI-Anwendung aus China auf Zustimmung, wie beispielsweise ein Blick auf die Downloads im iPhone-App-Store zeigt. Dort führt DeepSeek die Rangliste der kostenlosen Apps an, auf Platz zwei folgt das Konkurrenzmodell ChatGTP. Ob sich DeepSeek als ernsthafte Alternative zu den US-Big-Tech-Konzerne etablieren kann, bleibt jedoch abzuwarten.
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